Darm und Psyche:
Richtige Plaudertaschen
In meiner Arbeit als Diaetologin gehe ich auf Ursachensuche und behandle nicht alleine die Symptome. Aus diesem Grund möchte ich dir in diesem Blogartikel den Faktor Psyche vorstellen, der zur ganzheitlichen Darmgesundheit gehört.
Liebevoller Hinweis:
Da meine Expertise vorrangig im ernährungsmedizinischen Bereich liegt, möchte ich dich bei diesen Themen unbedingt darauf hinweisen, dass du dir Spezialist*innen suchst, wenn du merkst, dass dieser doch zu einem deiner Hauptfaktoren gehört. Ein paar Tipps, die mir selbst gut tun, gebe ich dir aber gerne mit auf deinem Weg.
Die Darm-Hirn-Achse
„Ich habe Schmetterlinge im Bauch“
„Das schlägt mir auf den Magen“ oder „Liebe geht durch den Magen“
Nicht ohne Grund gibt es das Phänomen des Bauchgefühls. Unser Darm und Gehirn sind dank dem Vagusnerv richtige Plaudertaschen. Wie genau die Kommunikation funktioniert, wird intensiv erforscht. Erste Erkenntnisse zeigen, dass die Darm-Hirn-Achse eine Rolle für unsere psychische Gesundheit spielt. Das ist auch meine Erfahrung aus der diaetologischen Praxis.
Ein ganzheitlicher Ansatz ist wichtig. Aus diesem Grund bespreche ich in der Beratung auch weitere Einflussfaktoren, wie Psyche, Bewegung und Schlaf. Sowohl in meinen Einzelberatungen (1:1), in meinem E-Book, als auch in meinem multiprofessionellen online Gruppecoaching arbeite ich gemeinsam mit dir nach dem ganzheitlichen Konzept zur Behandlung von Reizdarm-Syndrom und Darmbeschwerden.
Der komplexe Kommunikationsweg
Wie ich dir schon bei der Darm-Hirn-Achse erzählt habe, tauschen sich unser Gehirn und unser Darm ständig aus. Grund dafür ist der Vagusnerv, der Zehnte von zwölf Hirnnerven. Er ist Teil des Parasympathikus, der u.a. Ruhe, Erholung und Verdauung steuert.
In Stresssituationen wird das parasympathische Nervensystem heruntergefahren und die Darmtätigkeit nimmt ab. Jetzt übernimmt der Sympathikus die Regie und sorgt dafür, dass wir aus der Kampf- oder Fluchtsituation heil herauskommen. Also wenn du genüsslich ein Honigbrot im Wald isst, entspannt dich dein Parasympathikus. Aber nur so lange bis ein Bär den Honig für sich beanspruchen will. Es handelt sich dabei leider nicht um den freundlichen Winnie Puuh, also setzt dein sympathisches Nervensystem alle Zeichen auf Flucht.
Das könnte ein Grund dafür sein, dass manche Menschen in Stresssituationen an Darmträgheit leiden. Umgekehrt reagieren Andere mit Durchfall. Du siehst, die Verbindung zwischen Darm und Gehirn ist wirklich komplex.
So kannst du mit mir arbeiten
Lies hier weiter:
Quellen:
- Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention: Unser Mikrobiom – ein Überblick
- FODMAP-arme Diät, Diaetologischer Behandlungsstandard, Patienten/Patientinnen-Beratungsleitfaden, Arbeitskreis FODMAP-arme Diät, Verband der Diaetologen Österreichs, 2. Auflage, Wien, 2016.
- Hauner H. et al.: Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis, Aktuelle Ernährungsmedizin, 2019.
- Layer P., Andresen V., Allescher H., Bischoff S.C., Claßen M., Elsenbruch S. et al.: Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM). Manuskript. Juni 2020.
- Layer P., Andresen V., Pehl C., Allescher H., Bischoff S.C., Classen M., et al.: S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Z Gastroenterol. 2011; 49(2):237-93.
- O’Hare D.: 365 Der Atem-Code. Herz und Atem in perfekter Harmonie. Scorpio Verlag, 2020.
- Rossi M.: Eat Yourself Healthy – Rezepte, Übungen, Lifestyle. Alles für ein darmfreundliches Leben. 1. Auflage, Südwest Verlag, München, 2021.
- Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE)
- Takano, S. et al.: Influence of body posture on defecation: a prospective study of „The Thinker“ position, Techniques in Coloproctology, 201